Old Man River und Route 66

Tachostand: 2959 km

Nach den intensiven Tagen in Nashville machen wir uns wieder auf den Weg in Richtung Norden. Wir wollen nach Chicago, dabei aber nicht am Tor zum Westen in St. Louis vorbei fahren.

Bevor wir allerdings Nashville verlassen, wollen wir wenigstens die Grand Ole Opry sehen. Ein riesiger moderner Showtempel etwa 10 km außerhalb des Stadtzentrums mit allen notwendigen Hotels, Tankstellen, Vergnügungsparks für Kinder und so weiter. Er wurde neu gebaut und heißt jetzt „Opryland“ – mit ‚Old‘ hat das nichts zu tun, da war die Innenstadt mit den Kneipen und der Life-Musik viel uriger.

Als wir uns so ein wenig umsehen und um die Häuser fahren, kommt uns eine Gruppe mit 15 Harleys in den Weg. An den hinteren Maschinen ist jeweils eine große bayrische Fahne befestigt, die uns natürlich neugierig macht.

Auf die in bayrisch gestellte Frage, woher sie denn kämen, erzählt uns der Fahrer der letzten Maschine, sie seien eine deutsche Gruppe, von denen die letzten fünf Maschinen mit Bayern besetzt sei. Sie seien auf einer geführten Südstaaten Rundreise unterwegs und Nashville stünde heute auf ihrem Plan. Wir wünschen uns gegenseitig gute Fahrt. In Jeans, T-Shirt und Lederweste ziehen sie knatternd weiter.

Wir halten uns in Richtung Nordwesten und fahren durch das „Land zwischen den Seen“. Ein Streifen Natur zwischen dem Kentucky Lake und dem Lake Barkley, beides riesige Stauseen. Die Gegend ist ein Ferien- und Erholungsgebiet, in dem keine intensive Landwirtschaft betrieben und die Natur weitgehend sich selbst überlassen wird. Die Strasse führt in schönen Kurven bergauf und bergab nach Norden, bis wir an der Staumauer das Gebiet verlassen und am Ohio River entlang in Richtung Mississippi fahren.

Wir überqueren den Ohio River an seiner Mündung in den „Old Man River“ und fahren von da an auf der ‚Great River Road‘, einer eigens ausgewiesenen Route entlang des Mississippi, der wir bis St.Louis folgen.

St. Louis liegt an beiden Ufern des Mississippi, der die Stadt als Grenzfluss auf Illinois und Missouri aufteilt. Wir kommen von der Illinois Seite in East-St. Louis an und wollen den Arch oder Gateway Arch sehen. Natürlich liegt er auf der anderen Seite des Flusses und auf der Ostseite  gibt es keinen Punkt von wo aus man schöne Fotos machen kann. Das Ufer ist mit Gleis- und Industrieanlagen zugebaut und für uns unzugänglich. Wir fahren also direkt vor den Bogen und lassen uns von den riesigen Ausmaßen einfangen.

Immerhin ist der Bogen 192 m hoch und ganz oben sind Luken einer Aussichtsplattform zu sehen.

Das imposante und auch einzigartige Bauwerk erinnert an die Lewis-und-Clark-Expedition, die im Mai 1806 von hier startete, um an den Pazifik und wieder zurück zu kommen; die Expedition endete im September 1806 – Mai bis September, immer eine gute Zeit 🙂

Von St. Louis machen wir uns auf nach Chicago und was liegt hier näher, als der historischen Route 66 zu folgen.

Der Name der Strasse ist Legende, denn die Nummerierung ist längst verschwunden und die gesamte Strecke von Chicago nach Los Angeles wird von der Interstate 55, einer modernen Autobahn, erschlossen. Wir folgen aber den Strassen auf denen die Route 66 in den 20er, 30er und 40er Jahren verlief und die führen durch die kleinen und größeren Ortschaften. Vor manchen alten Häusern finden wir Überbleibsel dieser alten Zeit, so stehen hier und da noch alte Zapfsäulen vor einem Haus

und manche gemalte Werbung von damals an der Scheunenwand  wurde wieder restauriert.

In Springfield, IL kommen wir am Haus von Abraham Lincoln vorbei und auch seine Bibliothek liegt an unserem Weg

– wir sind im Land des Präsidenten, der die Sklaverei in USA abschaffte.

 

Ein paar hundert Kilometer weiter liegt Pontiac an der Route 66 und die Leute dort haben verstanden, dass die Strasse eine touristische Marke ist, die wieder mehr ins Bewusstsein der Touristen gerückt werden soll.

Es gibt dort ein Museum und ein kleines Stück Strasse mit dem Originalbelag. Natürlich halten wir an und machen Fotos. Eine junge Dame, die uns vor dem Museum sehr herzlich empfangen hatte, bietet uns an, auf unsere Perla Negra II aufzupassen

und so können wir in aller Ruhe das Museum besichtigen und Fotos machen.

Stunden später rollen wir immer schön parallel der I 55 auf Chicago zu und obwohl Freitag Nachmittag ist, fließt der Verkehr stetig in die Stadt – bis ans Ende der Route 66.

Wir hatten schon Bedenken, dass es etwas holprig werden könnte, da sich für das selbe Wochenende die Größen der NATO in Chicago angesagt haben. Aber ….ois Chicago, oder was?

 

Wie es in Chicago weiter geht, dann im nächsten Blog.

 

7 Antworten auf „Old Man River und Route 66“

  1. Hallo Kathy und Paul,

    da kriegt man Fernweh, wenn man die schönen Fotos anschaut und Eure Erläuterungen liest. Weiterhin gute Fahrt und viel Spaß und ich bleib‘ Euch auf den Fersen.
    Alles Gute,
    Marianne und Erwin

  2. Hallo Ihr Zwei Alteisen,
    wenn man Euren Bericht aus Nashville liest, hört man richtig die Musike…. Man merkt, dass es Ihr mit Begeisterung unterwegs seid. Weiter so! Wir hoffen, auch die politische ‚Welt-Elite‘ konnte Euch in Chicago die Freude nicht nehmen. Liebe Grüße Marianne und Dirk

  3. Hallo Katy und Paul!
    Elisabeth und ich haben heute erst Eure Berichte gelesen. Ab jetzt sind wir wieder Live dabei. Euch Beiden wünschen wir einen unfallfreien Trip und viele Erlebnisse an denen wir teilhaben dürfen. Vielen Dank dafür.
    Georg und Elisabeth

  4. hob me narrisch gfreit über eure mail …..verfolge euch ..und bin ehrlich neidisch auf euch…… wos jhr ois sehgts und mit machts… des is da wahnsinn……… viiieelll spasss no.. und immer gute fahrt gell–

    und des mit de rechnungen hihihi..empfänger unbekannt verreist……..

  5. Hallo Ihr BMW´Roadies,
    wir verfolgen mit großem Interesse Eure Berichte. Ganz toll!!!
    Freuen uns auf das was noch kommt und wünschen Euch unfallfreie
    Fahrt auf den Straßen Amerikas.
    LG Ute und Alfred

  6. Hallo ihr Zwei, bei den schönen Bildern werden alte Erinnerungen wach. Grüßt mir die Route 66, bin sie nur ein Stück gefahren, ab Flagstaff. Solltet ihr dort an der Harlay Station vorbei kommen, Grüßt mir den Danken und die Susen.
    Weiterhin viel Spaß und gute Fahrt, wir begleiten Euch.
    Grüße aus Tiefenbach Erika und Gerhard

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