Panamá, Abschied von Mittelamerika

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Kilometerstand in Panamá: 9142 km

Während  der Zeit in Panama stecken wir fast immer im Hotel fest, denn der Wettergott ist mit dem Land und natürlich auch mit uns gar nicht gnädig. Einheimische sagen, in der vergangenen Woche hätte es so viel geregnet, wie im ganzen Jahr nicht in einer Woche, obwohl die Regenzeit im Dezember zu Ende gehen soll. Den Fernsehbildern nach zu urteilen, haben sie sicher recht.

Welche Ausmaße der sintflutartige Regen hat, wird an folgenden Meldungen klar:

  • Am vergangenen Mittwoch wurde der Panama-Kanal für 17 Std. gesperrt. Das geschah erst das dritte Mal seit seiner Eröffnung 1914 und noch nie wegen zu viel Wasser.
  • Im ganzen Land, besonders aber im Norden stehen Dörfer unter Wasser, die Fluten reichen z.T. bis ans Dach der Häuser. Die Leute mussten evakuiert werden, ihre Tiere ertrinken.
  • Viele Strassen und eine der beiden großen Brücken über den Kanal, die Jahrhundert-Brücke, eine große Hängebrücke,  sind unpassierbar.
  • Die Regierung hat den nationalen Notstand ausgerufen.

…und es regnet weiter!

Trotzdem können wir uns zwischen zwei Regengüssen hin und wieder in die Stadt wagen oder ein paar Highlights in Panama angesehen. Da ist z.B. die Miraflores Schleuse, die erste Schleuse, wenn man vom Pazifik kommt. Das Bauwerk ist mit einem schönen Besucherzentrum mit Kino und Museum ausgestattet. Auf seiner Dachterrasse erhält man einen wunderbaren Überblick über die gesamte Anlage.

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In zwei Etappen werden die Schiffe um je 8m gehoben. Bis zu acht Elektrolocks ziehen die großen Schiffe in die Schleuse und bugsieren sie von einer Schleusenkammer zur nächsten.

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Einen knappen Kilometer weiter hebt die Pedro Miguel Schleuse die Schiffe nochmals um 8 m. Insgesamt 24 m über dem Meeresspiegel fahren sie dann durch den 77 km langen Kanal auf die Atlantikseite, an der sie in den Gatun -Schleusen auf Atlantikhöhe abgesenkt werden. Der Wasserspiegel hier ist nur 25 cm höher, als der im Pazifik, sagen die Spezialisten, also praktisch gleich hoch.

Wir genießen wieder mal auf Achse zu sein und auch noch was einmaliges anzusehen. Kaum sind wir im Hotel zurück, regnete es wieder.

Panama 06Erst am Sonntag hat der Wettergott ein Einsehen mit uns und schickt die Sonne, was wir zu einem kurzen Ausflug in die Umgebung nutzen.  Am meisten beeindruckt uns jedoch die Skyline der Stadt. Es sollen hier die höchsten Gebäude Lateinamerikas stehen und viele sind gerade erst im Bau. Spektakulär und sehr beeindruckend.

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Das war die letzte in einer ganzen Reihe gemeinsamer Unternehmungen zu dritt. Angefangen von der Fahrt die Baja California hinunter mit ihren unterschiedlichen Gesichtern, den riesigen Kakteen und den Bergen und den endlosen Weiten. Bis hin zum Hotel Yeneka in La Paz, ein unglaublich komisches, zugleich faszinierendes Haus, den ewig langen Geraden – 100 km, keine Kurve. Und auch Zacatecas mit seiner schweizer Seilbahn, Teotihuacan und die Sonnenpyramide, Monte Alban ein beeindruckender Ort der Mixteken, das erst Bad im Pazifik, nach einem Höllenritt durch die Sierra Madre nach Puerto Escondido, Palenque im Dschungel und die Straßensperren in Chiapas und Guatemala, der Vulkan Pacaya und der Abstieg in völliger Dunkelheit, der Regen und der Regenwald in Costa Rica …und die über 9000 km bis hierher, die unsere Motorräder ohne Murren gelaufen sind…und …und die vielen Leute, die wir getroffen haben, mit denen wir gesprochen haben und die uns, wenn auch nur aus dem Auto mit den Daumen hoch, gegrüßt haben. Viele schöne Erinnerungen.

AbschiedsfotoNach nunmehr sieben Wochen auf Achse haben sich Mich und Simon entschlossen, von Panama aus den Heimweg anzutreten.  Panama bietet die besten Voraussetzungen für den Rücktransport von Fahrer und Motorrad. Wegen des Kanals sind hier alle namhaften Logistikfirmen angesiedelt und so geht es recht einfach von hier aus wieder nach Hause zu kommen.

Die Vorbereitung der jeweiligen Flüge (Mann und Gerät) haben gerade mal eine Woche in Anspruch genommen. So bin ich am Dienstag, 14.12. unterwegs, mein Motorrad gebe ich einen Tag vorher bei GIRAG, dem Cargospezialisten zwischen Panama und Kolumbien, als Luftfracht auf. Es ist, wie ich auch, am Dienstag in der Luft.  Meine ‚Perla Negra‘ und ich fliegen dann zwar in verschiedenen Maschinen aber mit dem selben Ziel, nach Bogota, Eldorado in Kolumbien.

Simon und Mich treten am Ende der Woche den Heimflug an, die Mopeds sind dann auch schon unterwegs.

Gute Reise ihr beiden, kommt gut nach Hause und grüßt mir das verschneite Bayern!

Die Geschichte geht natürlich weiter, kommt mit auf den Südkontinent. Mal sehen, wie er sich anlässt.

9 Antworten auf „Panamá, Abschied von Mittelamerika“

  1. Hallo Paul,
    Panama m Regen versunken…. wie schade! Leider ist es uns auf unseren bisherigen Reisen nie gelungen, den Panama Kanal zu durchqueren, wir ‚arbeiten‘ aber noch daran. Und Eure Bilder motivieren erst recht! Konntest Du wenigstens Familie Pfingsten erreichen? Ich hatte sie auch noch angemailt, aber leider keine Antwort bekommen. Weiter gute Reise, wenn auch jetzt ohne Deine Kumpane. Ich verfolge Dich jetzt…..
    Liebe Grüße aus Bremerhaven und nachträglich alles Gute zum 60. Marianne

  2. Hallo Simon,
    mit der Menge an Regen bei euch, können wir ganz locker mit Schnee dagegenhalten. Wir wünschen euch beiden eine gute Rückreise, Paul noch eine schöne Reise und wir freuen uns auf ein Wiedersehen.
    Viele liebe Grüße vom Schneeschippen
    Alex, Hansi, 3 x M

  3. Hi Paul,
    was für eine tolle Reise. Wir sind und bleiben schwer beeindruckt und wünschen Dir weiterhin alles Gute!
    Viele Grüße aus unserer neuen Heimat, Peking.
    Bärbel und Daniel

  4. Hallo Paul, nun bist du alleine. Ich wünsche dir, daß du das gut wegsteckst und an deinen weiteren Plänen festhalten kannst. Der Start wird etwas schwierig, ich kenn das, aber anschließend gewinnst du eine neue Freiheit. Eine ganz neue Qualität von Reisefreiheit! Die meisten Langzeit-Reisenden fahren alleine, das hat seinen Grund und du wirst ihn bald erkennen. Also, Kopf hoch, es wird sehr gut, du brauchst niemand!!!!! Mach deine Gedanken frei für die kommenden Erfahrungen.
    Herzliche Grüße aus der Heimat
    Helmut

  5. Hallo Paul,
    ich wünsche dir ohne deine beiden begleiter eine schöne weitere reise und freue mich weiterhin die berichte von dir zu lesen. ich hoffe das es weiterhin so viel spaß auf der reise macht und die wetterlagen allzeit gut für dich sind. Ich schätze mal das Michi am nächsten stammtisch auftauchen wird, dann trinken wir einen auf dich. Freue mich dann dich später mal persönlich kennen zu lernen.Also weiterhin einen Schrottfreien

    Gruß Uli

  6. Hallo Paul
    ich hoffe du hast deine Regenkombi dabei,wenn ich die Berichte im Fernsehen so anschau regnets da drüben ganz schön.
    aber denk dir nix ,dahoam misast schneeschaufeln
    viel Spass und pannenfreie Weiterreise
    wer passt jetzt auf di auf?
    Servus
    Gerhard
    Serf

  7. Hallo Herr Kage!
    Auf diesem Wege wünsche ich Ihnen ein – trotz der momentan widrigen Umstände – hoffentlich frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr, das heißt vor allem mal für den weiteren Verlauf Ihrer (Abenteuer-)Reise!
    Möge der Wettergott mit Ihnen und Ihrer weiteren Reise gnädig sein! Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Erfolg auf Ihrem weiteren Weg durch das südliche Amerika!
    Herzliche Grüße!
    Ihr Christian Weinberger

  8. Mein lieber Paul,so 2 Tage vor’m Weihnachtsfest wünsche ich Dir schon mal alles Gute für die Feiertage–und hoffe,Du findest ein paar liebe Menschen,mit denen Du mitfeiern kannst,nachdem Dich Deine beiden Mitfahrer verlassen haben.Marianne und ich werden übermorgen an Dich denken.Weiterhin alles Gute–Dein Freund Axel

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