Vom Schnee zum Salz

Steamboat Springs liegt im Tal des Yampa Rivers und hinter der Stadt ragt der Mount Werner mit 3.220 m mit seinen fünf Gipfeln auf. Es ist der Skiberg der Gegend und, wie in den Alpen, ziehen sich auch hier die Abfahrten wie grüne Bänder die Hänge herab, bis in die Stadt. Auf der anderen Seite des Flusses wurde eine Schanzenanlage in den Hang gebaut. Einige der alten Sprungschanzen verfallen schon wieder – eine ist jedoch für Mattenspringen ausgerüstet, wir nehmen an, dass sie noch in Betrieb ist.

So wird der Winter- auch zum Sommersport. Es werden aber auch Wanderungen und vor allem Mountainbiketouren und -rennen angeboten. Somit hat die Stadt das ganze Jahr über was zu bieten.

Manche, die mit dem Motorrad hier angekommen sind, haben es einfach zur Seite gestellt und sind hier geblieben.

Wir ziehen es jedoch vor, es uns in einem auf gut 2.500 m gelegenen Thermalbad  gut gehen zu lassen und uns so für die nächsten Etappen zu entspannen.

 

Denn die nächsten Tage werden unserem Hintern einiges abverlangen – ich frage mich, wann man als ‚Iron Bud‘ bezeichnet wir.

Wir machen uns also wieder auf den Weg.

Immer wieder faszinieren die endlosen Weiten, auch wenn es für Fahrer und Beifahrer nicht viel mehr zu tun gibt, als die vorbeiziehende Landschaft zu genießen und festzustellen, wie sie sich mit der Zeit doch immer wieder ändert.

Auf unserem Weg nach Westen kommen wir an dem legendären Steinbruch vorbei, der 1909 entdeckt wurde und aus dem man viele vollständig erhaltenen Skelette von Sauriern ausgegraben hat. Die Entdeckung machte in der ganzen Welt Furore, da man bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Fundstätte hatte, die so ergiebig war, dass man gleich dutzende von Museen mit echten Skeletten und Fragmenten ausstatten konnte.

Bereits 1915 wurde daraus ein National Monument und wird seither bestens gehütet. Der Steinbruch wurde überdacht und die Gäste werden mit Shuttlebussen vom Besucherzentrum hierhin gebracht, um die Lagerstätte bewundern zu können.

Es ist schon beeindruckend, vor dieser Wand mit all den immer noch vorhandenen, versteinerten Knochen, Wirbelsäulen, Köpfen und auch ganzen Skeletten zu stehen.

Die Ranger erzählen uns viel über die Entstehung der Fundstelle vor 140 Mio. Jahren und wie sie in  den ersten Jahren nach ihrer Entdeckung ausgebeutet wurde. Besonders heben sie  aber auch hervor, dass Hollywood und ganz besonders Spielberg’s Jurasic Park die Tatsachen stark den filmischen und dramatischen Notwendigkeiten angepasst haben und seither die Leute mit vollkommen falschen Bildern im Kopf in den Park kommen. Sie hätten harte Aufklärungsarbeit zu leisten – erzählt eine Park-Rangerin.

Auf dem Weg nach Salt Lake City, führt uns unsere Route durch die Berge von Park City. Wintersport- Fans werden sich daran erinnern, dass hier die alpinen und nordischen Wettkämpfe der Olympischen Spiele 2002 stattfanden. Wie Fredl Fesl im Taxi-Lied für München, müssen wir hier feststellen, dass die ganz schön gebaut haben zur Olympiade.

Bevor wir uns Salt Lake City ansehen, wollen wir  aber zuerst die Bonneville Salt Flats sehen, denn für einen Auto- und Motorradfan ist dies fast heiliges Salz.

Hier haben seit den 1960er Jahren fast alle Versuche für Geschwindigkeitsrekorde mit Landfahrzeugen statt gefunden.

Wir queren also die weite Ebene bei Temperaturen von 37°C und fahren an den westlichen Rand des Great Salt Lake, um dort nichts weiter vorzufinden, als eine mit groß- und kleinkalibrigen Geschossen traktierte Bronzetafel, auf der die Geschichte über die Salt Flats seit ihrer Entdeckung durch die Siedler bis hin zu den jährlich im August stattfindenden Bonneville Speed Weeks verzeichnet ist.

Natürlich verschonen wir unsere Perla Negra II vor einem Ritt auf dem Salz, denn es hat die unangenehme Eigenschaft, zur Zeit auch noch nass zu sein. Der Abrieb hätte ihr sicher nicht gut bekommen. Wir bleiben also auf der Zufahrtsstraße und machen nach ein paar Fotos wieder kehrt.

Wir fahren die schnurgerade Strecke – eine vierspurige Autobahn – dieses Mal mit etwas sehr erhöhter Schlagzahl zurück. Zum Glück war keine Highway Police unterwegs.

Salt Lake City hatte ich mir anders vorgestellt, als wir es dann antrafen. Entsprechend ihrer Lage dachte ich, wir kämen in eine Wüstenstadt – weit gefehlt. Die Metropole ist grün und schon beim ersten Hinsehen strahlt sie eine gewisse Saturiertheit aus. Sie ist sehr gepflegt und alles ist riesig in der Fläche. Die Strassen sind mindestens sechs-spurig, manchmal sogar nur in eine Richtung. Sogar öffentliche Parkplätze nehmen in der City ganze Blocks von 200 x 200 m ein. Nur im Zentrum gibt es Hochhäuser und die sind jedoch nicht über 30 Stockwerke hoch, die Stadt hat sich praktisch nur in die Fläche ausgedehnt.

Salt Lake City ist auch das religiöse Zentrum der Mormonen. Wir besuchen den Tempelplatz und sehen dort die Inszenierung der „Zentrale“, wenn auch nur einer sehr kleinen Glaubensgemeinschaft.

Es werden dort die Gründungslegenden sehr professionell inszeniert  und die ‚Gründerväter‘ plastisch dargestellt.  Den Besuchern wird die Doktrin der Glaubensgemeinschaft mit allen Sinnen nahe gebracht. Es werden alle Möglichkeiten der Inszenierung aufgeboten, um die Menschen zu beeindrucken und sie für die Botschaft dieser Religionsgemeinschaft einzunehmen.

Alles ist vom aller Feinsten und man kann deutlich sehen, dass die ‚Zentrale‘ , wie eigentlich alle Zentralen, über ausreichend Mittel zur Repräsentation verfügt.

Im Kongresszentrum, einem Bau, dessen Auditorium mich sehr an den großen Saal im Kreml-Palast erinnert, hören wir uns den legendären Tabernakel Chor bei der sonntäglichen Einspielung einer Life-Radio- und Fernsehendung an. Sie dauert immer nur eine halbe Stunde und wird von den bis zu 600 Sängerinnen und Sängern des Chors und einem gut 100 Instrumentalisten großen Orchester und einer im Rücken aller aufgebauten, riesigen Orgel bestritten.

Musik und Gesang strahlen einen gigantischen, sehr professionellen Aufwand aus und verfehlen ihre Wirkung auf die Anwesenden nicht – für uns ist das letzte Lied, eine mit allem Gewicht eines riesigen Orchesters unterstützte Hymne der deutschen, katholischen wie evangelischen Kirchen ein echtes Highlight – ‚Lobe den Herren, den Allmächtigen‘.

Als wir uns die Stadt ansehen, mischen wir uns unter die Teilnehmern des ‚Utah Pride Festival‘ eine überaus bunte Truppe von Lesben, Schwulen und Transsexuellen. Sie haben ein Kontrastprogramm zur aufgeräumten, mormonischen Welt aufgezogen und bewegen sich recht ungezwungen in der Stadt.

Auch diese Stadt muss die Spannungen in der Gesellschaft aushalten.

 

Weiter geht es wieder nach Norden und zu einem landschaftlichen Highlight – dem Yellowstone National Park. Was da alles auf uns zu kommt, dann nach unserem Besuch, wenn wir wieder Internet haben, denn da oben gibt es sowas nicht.

5 Antworten auf „Vom Schnee zum Salz“

  1. hallllooooo jhr beiden……servus
    könntest jhr mir ned ein kleines knochal von so einem dino mitbringen grinsssss
    von diesem fundort da war mein spezi a scho er war begeistert…diese urvichal,,,da wahnsinn gelll
    und euch beiden wie man sieht machts rrrriiiccchhttiiig spasssssss……oder aber a guada leberkäs mit gurkal na paul des war doch wos,,grinsss
    nadann….aufpassn und gute fahrt..grussss peter

  2. wos vergessnn …..natürlich paul ghört a erdinger a dazua (aber i glab des gibts überall auf da welt) grinss na dann prost

  3. You both are seeing more of this great, big country of ours than I have! So jealous and inspired. Reading your blog, everything is awesome! We miss you both.

  4. Hallo Ihr zwei!
    Eure Bilder und Erlebnisse sind schon sehr beeindruckend, da ist unser Toskanatrip und der damit verbundene Besuch bei La Vialla nur ein Tropfen auf den heißen Stein! Aber das Mittagessen dort entschädigt ein wenig gegen das aufkommende Fernweh…4,5 Stunden Toskanische Spezialitäten waren auch nicht schlecht 😉
    Wünschen Euch weiterhin alles Gute und bleibt gesund
    Toni, Anke und Tanja
    Ganz liebe Grüße auch vom Pa

  5. hallo jhr zwei, erstmal p a u l…. alles gute zum ,,namestag,,,grinnsss

    heut is da 29.6 und da hobi ganz fest dro dengt..gelll das es ja ned vergiss..

    und gehts euch gut,,ich glaube ja wenn ich des so verfolg…dann is recht..bei uns scheint die sonne und es hat jetzt scho 27 grad ,,schee
    hoffe des is bei euch a..na dann liebe grüsse aus dem wunderschönen einmaligen furth,,grinss

    (hmm des abdeck hots in sich ,,euer nachbar der meysemeyer steht im net zum verkauf da wackerbauer an link sei ehemaliges haus a..liegts an euch..grinsss…weils jhr nie da seits..grinsss)……servus..

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