Unterwegs zu Tempel und Pyramiden…und ans Meer

Puerto Escondido  Kilometerstand: 4880 km

Seit wir in Durango abfuhren, sind wir im Zentralen Hochland Mexicos  unterwegs. Das hat zwei handfeste Auswirkungen: zum Einen sind die Temperaturen auf herbstliche Werte gefallen – es kommen die warmen Kleidungsstücke aus dem Gepäck. Zum Anderen sind die Strassen wie mit dem Lineal gezogen – wir fahren durch weitläufige Landschaften und verbessern unsere Durchschnittsgeschwindigkeit auf fast 75 km/Std.

In Zacatecas legen wir den nächsten Ruhetag ein. Die Stadt liegt auf 2580 m ü.NN und hat ihre Bedeutung durch die Silberbergwerke in ihrer Umgebung erhalten. Sie ist reich und das sieht man ihr auch an.  Zudem spielte sie in der Revolution von 1910 eine strategische Rolle. Die Stadt liegt sehr schön und so haben wir einiges zu erkunden.

Wir quartieren uns im ‚Hostel Villa Colonial‘ bei Ernesto ein. Er empfängt uns in englisch und stellt uns nach kurzem Kennenlernen unseren ‚amerikanischen‘ Landsmann Peter vor. Mit seinem Akzent ist er unschwer als Franke zu erkennen, ist aber Amerikaner. Zugleich gesellt sich ein Pärchen aus München zu uns und so sitzen in Handumdrehen sechs Deutsche in der Rezeption des Hostels. Im Fernsehraum plaudern sieben Franzosen und in der Küche fünf Mexikaner – ein bunter Haufen.

Die Mopeds dürfen wir direkt vor der Tür parken, hier wird 24 Stunden auf sie aufgepasst.

Zacatecas wird von einem Berg namens Cerro de la Buffa überragt.

Ihn kann man entweder zu Fuß oder mit der Seilbahn erklimmen. Wir entscheiden uns für das Zweite und stellen fest, dass es sich um ein schweizer Fabrikat handelt, was uns trotz der ausgesetzten Höhe der Seile über der Stadt, eine gewisse Sicherheit vermittelt.

Der Ausblick von oben ist grandios und wir genießen unseren Spaziergang am Berg.

Natürlich steht auch noch das Bergwerk ‚El Eden‘ auf dem Programm, das als Touristen Attraktion hergerichtet ist und in dem man die Geschichte der Silberschürferei nachempfinden kann.

Von Zacatecas fahren wir in zwei Etappen zur nächsten Attraktion, nach Teotihuacan. Hier ist ein riesiges Tempelareal gefunden worden, das aus vorspanischer Zeit stammt und über dessen Ursprung nichts bekannt ist, da keine Aufzeichnungen existieren. Man weiß daher über die Bewohner nicht viel. Soviel scheint jedoch klar zu sein, die Herrscher von Teotihuacan auf alle mittelamerikanischen Kulturen prägenden Einfluss hatten. Bei dem ausgegrabenen Areal handelt es sich nur um den Bezirk der Tempel und des Palastes. Entlang einer Kilometer langen ‚Avenida de los Muertos‘ reihen sich die Tempelpyramiden auf, bis hin zur Sonnenpyramide, der höchsten und mächtigsten von allen. Natürlich erklimmen wir sie und genießen den Ausblick.

Wir befinden uns bereits im Vorstadtbereich von Mexico City und das ist vor allem am Verkehr und an der Luft zu spüren und zu riechen. Mit den durch die Trockenheit der Höhe leicht lädierten Nasenschleimhäuten durchleiden wir den chaotischen Verkehr, bis wir auf die Passstraße nach Puebla kommen. Vor der VW-Stadt biegen wir nach Cholula ab, in dessen Mitte die volumenmäßig größte Pyramide der Welt steht, so sagen es zumindest die Reiseführer. Sie wurde von den Conquistatores um Cortez nicht entdeckt, jedoch bot sich der zugewachsene Hügel trotzdem an, ein Symbol christlicher Missionstätigkeit, nämlich eine Kirche auf ihr zu errichten. Und so überragt die Kirche Nuestra Señora de los Remedios (danke Klaus, für den Namen ich hatte ihn bereits vergessen)  die ganze Stadt.

Es folgt die bisher schönste Route in Mexico, die alte Panamericana von Cholula nach Oaxaca (sprich Oahaka). Schöne Strassen, bergauf und bergab, mit viele Kurven bringen uns flott aber auch genüsslich voran.

In Oaxaca besuchen wir ein weiteres Highlight unserer Reise, den Monte Alban. Auch er wurde in vorspanischer Zeit angelegt. Hier kennt man die Gründer, es waren die Zapoteken, denen er als Tempelberg diente. Dafür haben sie die Spitze eines Berges eingeebnet. Wie von einem Adlerhorst aus hat man von hier die gesamte Umgebung im Blick und ist durch die Lage strategisch geschützt. Ein perfekter Platz um den Gottheiten nahe zu sein.

Nach dieser langen Woche haben wir uns eine Fahrpause verdient und fahren daher in den Süden, an den Pazifik, nach Puerto Escondido und quartieren uns in ein schönes kleines Hotel ein, genießen die 30°C im Schatten und den warmen Ozean.

Folgt uns beim nächsten Mal zum dritten Highlight der vorspanischen Zeit nach Palenque in den Urwald von Chiapas und weiter nach Guatemala – sind gespannt auf den Grenzübertritt.

11 Antworten auf „Unterwegs zu Tempel und Pyramiden…und ans Meer“

  1. Hallo Ihr „göttlichen“ Weltenbummler,
    an der Stelle wollte ich mich mal bei Paul bedanken, für die super Infos über den Reiseverlauf und Eure Bilder. Freue mich schon immer, wenn ich neue pics sehe….Grüße vom Strand der Alpen

    Kati

  2. Hallo ihr drei,
    scheint ja super voran zukommen – und dann noch das tolle Wetter…
    Wünsche euch noch weiterhin eine gute Reise und das ihr
    gesund bleibt!
    Gruß René

  3. Hallo , einfach super – sind ja quasi dabei, dabei bei eurer Traumreise – diese Super-Bilder, die knappe und doch informative Berichterstattung , ich waer ja so gerne mit …. weiterhin alles gute …
    am Monte Alban , da stehen 3 Gringos oder 3 Desperados oder doch nur 3 von der Suedamerika – Moped – Gang , ein tolles Bild …
    Hermann + Sonny

  4. Hallo Fundi,
    toll toll toll. Ich kann gar nicht genug von Euren Etappen lesen.
    Albert kriegt schon richtig Fernweh.
    Noch viel Spaß und ich freu mich schon auf den nächsten Bericht.

    LG
    Betti

  5. Verfolge wöchentlich eure Route.
    Super Beiträge !!
    Tolle Bilder,kann man richtig neidisch werden.
    Viele liebe Grüße an Mich
    Freu mich schon wieder auf neue Beiträge
    die Buchner Mädels

  6. hallo ihr drei
    ist echt eine super seite
    wuensche euch noch eine super aufregende und spanende tour.
    glgs aus der vorstadt von mexico city, valle de chalco
    philipp

  7. Holadito Papa!
    Das ist ein schöner Sonnenuntergang – „to the heart“!! 😉
    Bin gestern mit euch durch die sehr grüne Landschaft getuckert! Das schaut von „oben“ schon sehr faszinierend aus!!
    gute fahrt weiterhin!
    liebste grüße aus freislfing!

  8. Hallo Jungs,
    auch ich bin begeistert von Eurer Route, das ist ja wie mit einem guten Reiseführer. Schöne Fotos, tolle Landschaften, warmes Wetter, beneidenswert.
    Fahrt vorsichtig und bis zum nächsten Mal,
    adios, Marianne

  9. Hola Paul y companeros
    schöne Bilder,super Sonnenuntergang und eine wunderschöne Reportage.Es ist so toll das alles mit zu erleben.
    Buen viaje
    Rita u. Ottl

  10. Es ist wieder eine Freude die Texte Eurer Reise zu lesen und sich über wunderschöne Bilder zu freuen! Ich hoffe, Ihr werdet auch weiterhin die Reise geniessen.
    Inzwischen ist der Winter hier richtig fest eingezogen. 50cm Schnee und fast -20Grad nachts lassen einen schon so langsam auf Weihnachten einstimmen.:)
    Schöne Grüsse
    Thomas

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